Livia Tannò

Livia Tannò ist ein junges Schweizer Talent, ein echtes Wunderkind von LAAX, das unter den Fittichen von Gian Sutter und der Schweizer Community aufgewachsen ist.

March 03, 2025
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Livia Tannò ist ein junges Schweizer Talent, ein echtes Wunderkind von LAAX, das unter den Fittichen von Gian Sutter und der Schweizer Community aufgewachsen ist. Livia ist seit kurzem Mitglied des Vans-Teams und ist gerade von einem fantastischen Trip nach Oslo zurückgekehrt, wo sie mit anderen Snowboarderinnen und Snowboardern von Vans einen Clip nach dem anderen gedreht hat. LAAX war schon immer eine Brutstätte für Snowboarder in Europa. Es hat Crews wie Manweneedacam hervorgebracht, die aus Liebe zum Snowboarden ihre eigenen unabhängigen Videos drehen. Livia hat einen natürlichen Style und ein großes Talent. Wir freuen uns darauf, ihre Entwicklung in den kommenden Saisons zu beobachten. Also, ohne Umschweife, willkommen im Vans-Team, Livia Tannò!

Für diejenigen, die dich noch nicht kennen – stell dich doch einfach selbst vor.

Ich bin Livia, 22 Jahre alt. Ich wohne in Zürich und bin Snowboarderin.

An was arbeitest du zurzeit?

Ich hatte einen ziemlich ereignisreichen Start in die Saison. Ich war auf einem Vans-Trip mit Hundi und den Simpson Brothers für ihr neuestes Projekt. Ich habe auch an einem Frankreich-Trip mit Salomon teilgenommen, um das neue Tiefschnee-Board für das nächste Jahr auszuprobieren, das hat echt Spaß gemacht!

Erzähl uns mal von deiner bisherigen Reise auf dem Snowboard.

Mit sieben Jahren habe ich mit dem Snowboarden angefangen. Ich bin in der Nähe von Zürich aufgewachsen, wo es nicht wirklich viele Berge gibt, aber meine Großeltern kommen aus einer Bergregion in der Schweiz und wir haben sie oft in den Winterferien und manchmal auch an den Wochenenden besucht. Meine Cousins haben zuerst mit dem Snowboarden angefangen, und natürlich wollte ich es dann auch ausprobieren. Ich war sofort begeistert. Als ich zwölf war, habe ich mich bei einem der Teams vor Ort beworben und wurde aufgenommen. Meine Eltern fanden das total okay und hatten kein Problem damit, dass ich mit ihnen reise. Zuerst habe ich Slopestyle und Big Air ausprobiert. Mein damaliger Coach war auch der Coach einer Sportschule, also ging ich dann nach einigen Jahren dort zur Schule, wodurch ich richtig schnell besser geworden bin, auch wenn es ziemlich wettbewerbsorientiert war. Das Filmen hat mir auch schon immer gefallen. Das wurde noch verstärkt, als meine Freundinnen und Freunde aus der Schule und einige ältere Leute damit angefangen haben. Als ich 19 war, hatte ich einen Kreuzbandriss und habe die ganze Saison verpasst. Zu dem Zeitpunkt war es bei mir mit den Wettkämpfen vorbei. Ich habe mich wieder erholt und in der nächsten Saison habe ich dann angefangen, meine ersten Straßenclips zu drehen.

Wie findest du diesen Mix oder diesen Übergang vom Wettbewerben zum Filmen?

Wettbewerbe mache ich nicht mehr, zumindest nicht im traditionellen Sinne. Nachdem mein Knie wieder vollständig verheilt war, bin ich mit 20 aus dem Team ausgetreten. Manchmal nehme ich an Rail Jams teil. Letztes Jahr habe ich bei The Uninvited mitgemacht, ein Event das von Jess Kimura organisiert wurde und auf den Uninvited-Videos nur für Frauen, Mädchen und nicht-binäre Personen basiert. Das war ein richtig cooles Event. Ich mag Wettkämpfe einfach nicht so sehr. Meine Leidenschaft und Priorität ist das Filmen.

Wie wichtig sind Events wie das DIYX für die Snowboard-Kultur?

Solche Events bringen die Community wirklich zusammen. Es ist unglaublich toll, Leute zu treffen, die man sonst nur aus dem Internet kennt, und mit ihnen zu snowboarden und zu feiern. Ich glaube nicht, dass so etwas ohne DIYX möglich wäre.

Erzähl uns mal von der Szene vor Ort.

Mein Resort vor Ort ist LAAX, hier gibt es eine ziemlich große Snowboard-Community. Es ist echt toll, zu wissen, dass immer jemand zum Snowboarden da ist. Ich snowboarde meistens mit meiner Crew. Das sind auch die Leute, mit denen ich filme. Wir sind in der ganzen Schweiz verteilt, aber wir treffen uns oft hier, um etwas zu unternehmen. Das liebe ich am Snowboarden.

Was bedeutet es für dich, in der heutigen Community eine Snowboarderin zu sein?

Es ist jetzt eine gute Zeit, Snowboarderin zu sein. Es wird viel unternommen, um mehr Frauen zum Snowboarden zu bringen. Es gibt mehr Möglichkeiten – Projekte, Sponsoren und so. Ich finde aber, dass noch viel passieren muss. Wir sollten auch nicht unterschätzen, wie wichtig Vorbilder sind, um das zu erreichen. Ich persönlich hatte immer weibliche Vorbilder im Snowboarden, die bei Wettbewerben mitmachten, aber ich kannte niemanden in meinem direkten Umfeld, die auch filmten, abgesehen von den Uninvited-Videos. Wenn ich jemanden um mich herum gehabt hätte, die auch Clips gedreht hätten, dann hätte ich wohl auch früher damit angefangen. Ich glaube, dass wir mehr Vorbilder in verschiedenen Bereichen brauchen. In den Wettbewerben gibt es schon einen echt großen Fortschritt, aber auf der Straße ist es noch nicht so weit. Ich glaube aber, dass sich da bald was Großes tun wird – und ich bin bereit!

Ist es wichtig für dich, ein Vorbild in der Community zu sein?

Ich sehe mich nicht wirklich als Vorbild, aber ich würde mich riesig darüber freuen, andere Leute zu inspirieren. Ich hoffe, das tue ich. Ich möchte vor allem die Bedeutung von Authentizität fördern, sein eigenes Ding zu machen aber sich auch um andere zu kümmern, die Umwelt und die Community.

Wer sind deine Vorbilder?

Meine größten Vorbilder sind meine Freunde, Menschen, zu denen ich aufschaue, diejenigen, die einen Weg gehen oder gegangen sind, den ich auch gerne gehen möchte. Und was professionelle Snowboarder betrifft, da sind meine größten Vorbilder Kennedi Deck und Jill Perkins.

Was inspiriert dich beim Snowboarden?

In der Schweiz gibt es ein neues Kollektiv namens Super Friendly Society. Einige meiner Freunde haben es ins Leben gerufen. Sie versuchen, die LGBTQ+-Community sichtbarer zu machen und planen Events, die „safe spaces“ sind, sowohl für Frauen als auch für Anfänger. Das gefällt mir und ich finde es sehr inspirierend, dass die Leute unsere Kultur in diese Richtung leiten, damit unsere Community inklusiver wird.

Was inspiriert und interessiert dich außerhalb vom Snowboarden?

Mich interessieren viele Dinge. Ich bin sehr neugierig. Ich studiere Geografie in Zürich. Das gibt mir viel. Ich lerne gern Neues zu diesem Thema sowie auch zu anderen, besonders auch Sachen, die nichts mit dem Snowboarden zu tun haben. Es ist toll, sich abwechselnd mit zwei sehr unterschiedlichen Dingen zu beschäftigen. So bleibt beides interessant. Ich skate im Sommer auch gerne – das ist wohl der Klassiker.

Wie würdest du die Vibes im Team Vans beschreiben?

Ich bin gerade erst zu Vans gestoßen, deshalb habe ich noch nicht viel gemacht außer meiner letzten Reise mit Hundi und den Simpson Brothers. Das war großartig. Ich habe beim DIYX den Großteil des Team Vans kennengelernt, das war auch toll. Sie sind super nette und inspirierende Menschen und ich freue mich auf die zukünftige Zusammenarbeit.

Welchen Rat würdest du anderen Mädels geben, die mit dem Snowboarden anfangen möchten?

Habt keine Angst, präsent zu sein, auch wenn ihr vielleicht nicht direkt dazu gehört oder das Gefühl habt, ihr seid nicht gut genug. Habt keine Angst, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen, zu filmen oder was auch immer euch Spaß macht. Macht euch keine Sorgen, wenn die Clips niemandem gefallen – ihr werdet im Laufe der Zeit immer besser werden! Und haltet eure Knie gebeugt!

Irgendwelche letzten Worte?

Macht, was ihr wollt, aber macht es nicht für andere, sondern für euch selbst.

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